Wenn Ihnen gute Ratschläge bei einem Handicap nicht helfen
13. Oktober 2022Ritterrüstungen – wieder in Mode!
9. März 2023Die Fenster waren durch den Regen beschlagen als der kleine Junge die Autotür öffnete und hinauskletterte. Draußen zeigte sich auch das Wetter von einer ungemütlichen Seite. Selbst sein Bauch signalisierte ihm Unbehagen. Das Bauchgefühl wurde nicht besser, als der 7-jährige an der Hand seiner Mutter mit den nassen Schuhen durch das Schulgebäude stampfte.
Die Schule in Heidelberg war zu damaliger Zeit ein Vorzeigeprojekt. Kinder aus ganz Deutschland kamen dort hin. Die Schule bot alles, was einem gehandicapten Kind das Leben leichter macht: keine Treppen, überall Aufzüge, Platz und Haltemöglichkeiten. Behindertengerecht, wie man so schön sagt.
Doch trotzdem konnte sich der angehende Schüler nicht vorstellen, in diese Schule zu gehen. Es wollte sich einfach kein gutes Bauchgefühl einstellen. Sein Bauch rebellierte, alle Signale standen auf Widerstand.
Der kleine Junge an der Hand seiner Mama war ich! Wir suchten für mich eine geeignete Grundschule. Auf der Heimfahrt von Heidelberg nach Freiburg formulierte ich wiederholt im Auto meinen vehementen Wunsch: „Mama, ich möchte nicht in diese Schule. Dort wird keiner meiner Freunde sein!“
Dem inneren Dialog lauschen!
In der Schule fühlte ich mich fremd, allein und weit weg von meinem gewohnten Umfeld. Meine Freunde und meine Familie unerreichbar. Unvorstellbar für mich.
So unvorstellbar, dass ich alle Hürden in Kauf zu nehmen bereit war. Treppen, oder enge Flure voll mit vielen Schülern, die schupsend und rempelnd ihren Weg suchten, konnten mich nicht schrecken.
Meinem Bauchgefühl und sturen Kopf folgend, setze ich meinen Wunsch letztendlich durch. Wahrscheinlich halfen, meine Klarheit auch meiner Mutter, den Direktor der örtlichen Grundschule zu überzeugen. Er wagte meine Einschulung in einer nicht barrierefreien Schule in unserem Heimatdorf.
Zu was sind wir bereit?
Wir alle wünschen uns perfekte Rahmenbedingungen und somit locker, leichte Wege. Aber nicht immer wird uns der leichte Weg geboten. Und nicht immer ist der leichte Weg wirklich auch der Ideale.
Mit der damaligen Entscheidung habe ich gelernt, dass mein Umfeld, das ich gewählt hatte, kein Leichtes war. Aber es hat mich aus meiner Komfortzone geholt. Ich musste lernen, mich den Gegebenheiten anzupassen und Herausforderungen anzunehmen. Ein großer Gewinn für mich! Meiner Intuition sei Dank.
In unserer modernen Welt ist unser Bauchgefühl jedoch nicht ganz so populär. Vertrauen wir häufig mehr der Technik oder Techniken. Unserer ureigenen, besten Navigation – unserer Intuition – jedoch nicht.
Haben Sie schon einmal vom Kopf in den Bauch – in Ihr Gespür – gewechselt, das von Ihren Erfahrungen und Können geprägt ist? In wichtigen Situation nicht nur der Ratio vertraut? Dort beginnt der Weg zu Ihren Superkräfte. Dem Match, dem Teamwork zwischen Kopf und Bauch mit allen Werten und Erfahrungen.
Begabungen entwickeln sich!
Ich in meiner heimatlichen Grundschule mit Treppen und Barrieren, entdeckte nicht nur mein inneres Gespür, sondern auch resultierend eine hilfreiche Begabung. Ich entwickelte #Weitblick, um in dem herausfordernden Umfeld hilfreiche Halte- und Fixpunkte zu finden. Um nicht vor jedem Hindernis zum Anhalten gezwungen zu werden, musste ich möglichst viel voraussehen und mir Lösungen zurechtlegen. Dies half mir, um mit meinen Freunden Schritt zu halten. Wer will schließlich schon immer der Letzte sein?!
Heute nutze ich diesen Weitblick auch in komplexen, anderen Situationen und vertraue dieser, meiner Superkraft. So ist mein Blick weniger begrenzt für wichtige Lösungsschritte. Mit oder ohne Aufzug, Lösungen gibt es immer. Auch für Ihren Veränderungswunsch im Coaching.
Eines ist sicher: Auch Sie haben schon die ein oder andere Fähigkeit entwickelt.
Ihre Intuition lässt sich nicht begrenzen. Vertrauen Sie doch einmal darauf. Machen Sie sich bewusst, mit welchen Fähigkeiten, welche Hindernisse “übersprungen” wurden?
Mein Kunden helfen oft, dies 4 einfachen Schritte. Stöbern Sie einfach mal rein!
Ich selbst nutze die Methode „verrückte Ideen Frage“, um meinem Ideenzettel nochmals einen extra Drive zu geben. Sie haben die Erlaubnis originelle, ungewöhnliche Ideen zu benennen oder sofort zu fabrizieren! Forschungen zeigen, dass die bewusste kreative Aufforderung hilft Denkbeschränkungen zu verlassen. Schauen Sie tiefer und fühlen hinein. Vom Kopf in den Bauch!
Was wäre also für Ihre Herausforderung, Ihren Wunsch eine abgefahrene Möglichkeit zur Lösung?
Ihr Thomas Kölblin-Herzig